Prozess des NPD
1. Die Entwicklung einer Geschäftsidee bezeichnet man auch des Öfteren als "fuzzy front end", was in etwa so viel bedeutet wie "schwammiges" oder "undeutliches Kopfende" - und meint also den ersten Schritt beim New Product Development.
- Ideen für neue Produkte können dabei mit Hilfe einer grundlegenden Recherchearbeit gewonnen werden. Diese lässt sich mit einer so genannten SWOT Analyse durchführen. Dabei werden Ideen hinsichtlich ihrer jeweiligen Stärken und Schwächen, Möglichkeiten und Einschränkungen untersucht. Die derzeitigen Markt- und Verbrauchertrend werden dabei ebenso in den Blickwinkel genommen wie die R&D Abteilung des Unternehmens, die Konkurrenten, Zielgruppen, Arbeitnehmer, Verkäufer, Firmenagenten, Handelsmessen und auch die ethnographischen Erforschungsmethoden (beschäftigen sich mit den Verhaltensmustern und Gewohnheiten der Verbraucher). All diese Fragen sollten vorab geklärt werden und dienen dazu, einen besseren Überblick über die neue Produktlinie oder die Produktmerkmale zu gewinnen.
- Eine Vielzahl von Ideen wird zu einem Produkt entwickelt. Aus diesem Reservoir an verschiedenartigen Einfällen finden einige bei der letztendlichen Umsetzung des Produktes Eingang.
- Egal ob es sich um Ideenentwicklung und Brainstorming zu einem Produkt, Service oder Verkaufskonzepte handelt - Techniken zur Entwicklung von Ideen können dann zum Einsatz kommen, sobald man eine Analyse der Möglichkeiten vorgenommen hat. Dieser erste Schritt stellt sich insbesondere in der zweiten Entwicklungsphase dem "Idea Screening" als hilfreich heraus.
2. Idea Screening (Genaue Untersuchung der Idee)
- Der wichtigste Punkt ist, bereits vorab jegliche unsoliden Konzepte zu unterbinden, um so keine Ressourcen zu verschwenden.
- Die untersuchenden Fachkundigen sollten dabei folgenden Fragen auf den Grund gehen:
- Profitiert der Kunde auf dem Ziel-Markt von dem Produkt?
- Wie steht es mit der Größe und mit den Wachstumsprognosen des Marktsegmentes bzw. des Ziel-Marktes?
- Wie großen Einfluss haben Konkurrenzprodukte derzeit und in Zukunft auf dem Markt?
- Wie zeigt sich der momentane Stand der Verkaufszahlen aus der Industrie und der Markttrend, von welchen die Produktidee jeweils abhängig ist?
- Sind die technischen Voraussetzungen zur Herstellung des Produktes gegeben?
- Wird das Produkt profitabel sein, wenn es zum beabsichtigten Preis hergestellt und auf den Markt gebracht wird?
3. Konzeptentwicklung und Testphase
- Zunächst gilt es, die detaillierten Abläufe von Marketing und Engineering abzuklären
- Setzen Sie sich über die jeweiligen Rechte an geistigem Eigentum in Kenntnis und durchsuchen Sie die Datenbank der bereits angemeldeten Patente
- Wichtig ist zudem eine klare Definition des Ziel-Marktes. Wer ist die Instanz, von welcher die Kaufentscheidung ausgeht?
- Über welche Eigenschaften soll das Produkt verfügen?
- Welche Vorteile machen das Produkt so besonders?
- Wie werden Kunden bzw. Verbraucher auf das Produkt reagieren?
- Auf welche Art und Weise kann das Produkt möglichst kostengünstig hergestellt werden?
- Überprüft werden muss die technische Umsetzbarkeit der Idee mit Hilfe eines Computer basierten Renderings und einer schnellen Prototypsimulation
- In welcher Höhe liegen die Produktionskosten?
- Vorab sollten einige potentielle Kunden dazu befragt werden, was sie von der Idee halten. So kann das Konzept mit Hilfe von Choice Modelling im Voraus einer Prüfung unterzogen werden.
4. Business Analyse
- Schätzung des voraussichtlichen Verkaufspreises auf Basis des Wettbewerbs- und Kundenfeedbacks
- Einschätzung des Verkaufsvolumens auf Grundlage der Marktgröße und Hilfsmitteln zur Marktforschung wie Fourt-Woodlock Equation
- Rechnen sie hoch, in welchem Bereich Profitabilität und Gewinnschwelle liegen Beta Prüfung und Markt Prüfung
- Herstellung eines physikalischen Prototyps oder eines Modells
- Test des Produkts (und seiner zugehörigen Verpackung /Aufmachung) in typischen Verbrauchs-Situationen
- Durchführen von Kundenbefragungen oder Veranstalten einer Gewerbeschau
- Durchführen von Anpassungen und Korrekturen, wo nötig
- Produktion einer Startserie des Produktes und Verkauf auf einem bestimmten Testmarkt, um die Kaufnachfrage einschätzen zu können
5. Beta-Tests und die Märkte
- Erstellung eines physischen Prototyps oder Mock-up
- Testen Sie das Produkt (und seine Verpackung) in typischen Situationen Nutzung
- Kunde Interviews oder bei Messe einführen
- Erstellen Sie gegebenenfalls Anpassungen
- Erstellung eines ersten Lauf des Produkts und verkaufen sie es in einem Testmarkt - Bereich Kundenakzeptanz bestimmen
6. Technische Umsetzung
- Einführung eines neuen Programms
- Abschluss des Qualitäts-Management-Systems
- Einschätzen der Ressourcen
- Offenlegen der Anforderungen der Produktion
- Darlegen technischen Informationsaustauschs wie Datenblätter
- Planen der Engineering Operations-Abläufe
- Zeitliches Aufeinander-Abstimmen der Abteilungen
- Zusammenarbeit mit den Zulieferern
- Logistischer Ablaufplan
- Publizieren des Ressourcenplans
- Nachprüfung und Beobachtung des Programms
- Kontingenzen überprüfen: Zwischenfälle einplanen
7. Kommerzialisierung (oft auch als Post-NPD bezeichnet)
- Markteinführung des Produkts
- Herstellung und Distribution von Werbematerial sowie Promotion
- Effektives Auslasten der "Vermarktungskanäle" mit dem Produkt
- Kritische Analyse und Weiterverfolgen des eingeschlagenen Weges Preisermittlung des neuen Produktes
- Einfluss des neuen Produktes im Gesamtbild der angebotenen Produktpalette
- Werteanalyse (Intern & Extern)
- Wettbewerb und alternative, konkurrenzfähige Technologien
- Unterscheiden von Wert-Segmenten (Preis, Wert, Nutzen)
- Produktkosten (festgelegt & variabel)
- Vorhersagen zu Produktionsumfang, Einnahmen und Profit